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Channel: Stelle deinen Bonsai vor – Bonsai-Pflege und Baum-Gestaltung als Hobby
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Junischnee von Dirk

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Dirk hat mir ein paar Fotos seines neuen Junischnee-Bonsai zugesendet.

Hallo,

Zuerst einmal muss ich ein großes Lob aussprechen für diesen wirklich sehr informativen Blog.
Ich habe bei ihrem Blog die Kategorie “Dein Bonsai” entdeckt und hoffe, dass das hier dort rein passt.

Ich habe mir am 21.09.2012 im Aldi einen “Bonsai” gekauft. Auf dem Schild stand: Junischnee, 5-7 Jahre alt. Dabei der Hinweis Staunässe wäre zu vermeiden. Da der Baum im Aldi jedoch so reichlich gegossen worden war, konnte ich den Baum die ersten 6 Tage ohne gießen stehen lassen. Der Boden wurde in dieser Zeit nicht trocken.

Anschließend hatte ich mich dann über die Baumart informiert und gelesen, dass der Junischnee schnell Blätter verliert und für einen absoluten Neuling, was Pflanzen angeht, nicht der ideale Einstieg ist. Da aber der Ehrgeiz geweckt war, hatte ich mir als Ziel gesetzt den Junischnee vor dem Eingehen zu bewahren. So weit, so gut. Blätter fielen bis jetzt keine ab, auch wenn zwischendurch einige wenige Blätter sich gelb verfärbten (was ich durch die Wasserzufuhr momentan unter Kontrolle habe).

Das erste Problem ist nun folgendes:

Wie auf dem ersten Bild zu sehen, sind die Blätter am untersten Ast rechts vertrocknet. Die anderen sind jedoch alle grün.
Welche Gründe könnte es dafür geben, bzw. was kann ich dagegen unternehmen?

Anschließend noch die Frage, ob ich den Baum jetzt noch weiter zurückschneiden soll oder besser bis zum Sommer warte.

Ich hoffe , dass sie mir helfen können
Vielen Dank

Grüße Dirk

Serissa #1

Serissa #2

Serissa #3

Serissa #4

Was meint Ihr zu den Fragen von Dirk?


Rüdiger stellt seinen Ficus-Bonsai vor

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Rüdiger hat mir ein Foto von seinem Ficus-Bonsai geschickt.

Nun hat er ein paar Fragen zu seinem Pflänzchen:

Sehr geehrter Herr Schmidt, Herr Staat, Herr Schäfer (oder wer es halt liest),

bin gerade auf Ihre umfangreiche Seite gestossen bei der Suche nach Pflegetipps für meinen neulich erstandenen “Bonsai”.

Die Seite gefällt mir gut und ich werde mich bei Zeiten mal näher damit befassen. Nun habe ich aber erst eine Frage an Ihr geschultes Auge.

Ich habe im ersten Satz Bonsai in Anführungszeichen gesetzt da ich mir nicht sicher bin ob das Pflänzchen welches ich habe tatsächlich ein Vertreter dieser Gattung ist.

Mir wurde, dort wo ich ihn erstanden habe gesagt, es sei ein Vertreter der Bonsai-Ginseng-Familie. Da ich damit aber diese dicken Stämmchen (wie auf den Fotos Ihrer Seite) verbinde (so einen hatte ich auch mal) zweifle ich daran.

Für Ihre Einschätzung wäre ich sehr dankbar. Im Anhang finden Sie ein Foto meines “Baumes”.

Vielen Dank

Mit freundlichen Grüßen

Rüdiger, ein im Rheinland lebender Schwabe aus der Region Stuttgart ;-)

Ficus von Rüdiger

Was meint Ihr?
Was für ein Ficus ist das auf dem Foto?

Ergänzung am 19.11.2012

Rüdiger hat mir zur weiteren Beurteilung und Diskussion weitere Fotos seines Fukientees geschickt:

Fukientee Nebari

Fukientee Laub

Fukientee Stamm

Fukientee Belaubung

Fukientee Blätter

Die Fotos dürften weiteren Gesprächsstoff geben ;-)

Ficus benjamina (Birkenfeige) von André

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Liebe Bonsaifreunde,

durch Glück bin ich auf einen tollen Ficus benjamina gestoßen, und will Euch den schönen Baum nicht vorenthalten.

Ich habe lange nach brauchbarem Material gesucht, da sonst nur die typischen langweiligen Formen angeboten werden, die man auch aus Baumärkten oder Discountern kennt, wenn überhaupt! Und gerade die benjamina sind hier in Deutschland sehr selten, obwohl sich diese als fast einzige Art wirklich uneingeschränkt als Zimmerbonsai eignen! Wundert mich, denn die Aufzucht in Ländern, die die klimatischen Bedingungen zur Gestaltung eigenen, ist eigentlich nicht schwer, sie wachsen schnell und sind gut in jede Form gestaltbar. Und wenn man gezielt nach Bonsai sucht, sind diese auch in guter Qualität zu finden, zumindest in tropischen Ländern. Warum ich hier so selten gute finde, ist mir schleierhaft.

Ich hatte den Baum bestellt, kurz bevor Frost angekündigt wurde, also habe ich gezittert ob der Baum ankommt bevor die Temperaturen fallen. Ich hatte Glück, ich hatte Mittwoch bestellt, Donnerstag war er schon da und die Temperatur blieb die Zeit über über 0°C.

So sah der Baum aus als er ankam und nachdem ich Ihn ausgelichtet hatte.

Birkenfeige als Bonsai

Leider hat der Baum eingewachsene Stellen, durch vorheriges Drahten hervorgerufen. Diese Einschnürungen verwachsen aber mit der Zeit (laut Geschäftsbesitzer 2-3 Jahre, ich plane jedoch mehr ein), also kann ich damit erstmal Leben.

Nach 3 Tagen, als ich sichergehen konnte daß er auch wirklich keinen Schaden davongetragen hat, habe ich die wichtigen Stellen gedrahtet und Äste ein wenig neu positioniert.

Vorderseite Birkenfeige

Vorläufige Vorderseite

eine Seite Birkenfeige

zweite Seite Birkenfeige

Rückseite Birkenfeige

Vorläufige Rückseite

Leider habe ich momentan nur eine Handykamera, habe aber ein kleines Video für einen besseren Eindruck gemacht:

Nun arbeite ich über die nächsten Jahre an der Feinverzweigung. Irgendwann werde ich wohl einen der unteren Äste, wohl den schwächeren, von der Vorderseite aus den linken, abnehmen, um der Symmetrie entgegenzuwirken. Dann wird die Vorderseite verändert, damit der Baum mehr auf einen zukommt und mehr Tiefe bekommt. Eine flachere Schale folgt nächstes Frühjahr, wenn ein Umtopfen gefahrlos möglich ist und die Wurzeln flacher gemacht werden können.
Bin gespannt wie er sich entwickeln wird :)

Viele Grüße

André

Wie könnte man aus diesem Edelkastanien-Sämling einen Bonsai gestalten?

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Eisvogel hat mir vor ein Tagen ein Mail über seinen Edelkastanien-Sämling geschickt. Dazu hat Eisvogel nun einige Fragen, wie es weiter gehen soll bzw. könnte?

Hallo!

Ich bin seid vielen Jahren begeistert von dem Hobby, und habe auch vor ca.20 Jahren einen Kurs besucht. Aber leider habe ich nicht den Platz dafür mehrere Bonsai’s zu pflegen.

Oft bin ich in der Natur unterwegs und sehe überall wunderbar gestaltete Bäume und wünsche mir dann einen solchen zu mir nach Hause.

Nun zu meiner Frage; vor etwa zwei Monaten habe ich Maroni gekauft (vermutlich die ersten die man im Herbst kaufen kann), zu Hause aufgemacht habe ich eine entdeckt die einen ca. 1cm Austrieb hatte.

Dachte noch gar nicht an einen Maroni-Bonsai. Ich dachte mir nur, bevor ich die Maroni wegschmeiße stecke ich sie einfach mit dem Trieb nach unten in die Erde des Gummibaums. Siehe da, jetzt habe ich eine Jungpflanze von etwa 12 cm Höhe und zwei Stämmchen im Topf.

Mittlerweile habe ich sie auch schon umgetopft in ein eigenes Gefäß, aber ich weiß halt nicht wirklich wie ich weiter verfahren soll. Soll ich sie einfach wachsen lassen und im Frühjahr anfangen zu gestalten oder was würdest du mir jetzt empfehlen?

Ich würde mich riesig freuen wenn aus der Maroni ein Bäumchen entstehen könnte. Auch für Tips wäre ich sehr dankbar.

MfG
Eisvogel

Edelkastanie als Bonsai

Noch eine kurze Ergänzung zum Namen der Pflanze. Maroni oder Maronen wird die Pflanze und Frucht überwiegend in der Schweiz und Süddeutschland genannt. Der deutsche Name ist Edelkastanie. Damit keine Verwechslungen aufkommen ist am eindeutigsten immer der wissenschafteliche Name, in diesem Fall Castanea sativa. In Deutschland ist das Hauptvorkommen in der Pfalz, Saar, Mosel und der Nahe. Also im klimatisch milden Regionen wo auch Wein angebaut wird.

Aber nun bin ich auf eure Kommentare gespannt?
Wie würdet ihr den Edelkastanien-Sämling auf den Weg zum Bonsai bringen?

Was kann Ina bei der Bonsai-Winterpflege verbessern?

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Ina hatte hier im Blog einen Noname Bonsai vorgestellt, der leider nicht näher bestimmt werden konnte.

Selbst der Besuch eines Fachhandels brachte keine genauere Bestimmung. Bei diesem Besuch hat Ina weitere Bonsai gekauft und hier vorgestellt.

Nun ist Winter und sie hat die ersten Zweifel bei der Winterpflege.

Sie hat die vom Händler beschriebenen Pflegemassnahmen beachtet und dennoch kommen ihr langsam Zweifel, da die sämtliche Pflanzen vor sich hin kümmern. Aber lest selber was sie uns geschrieben hat:

Hallo Bernd,

anbei schicke ich dir einige Bilder meiner Bonsais….bitte mal bei bei meinen anderen dazu ich brauch da dringend Hilfe.

Ich habe mich voll an die Anleitung von dem jenigen wo ich sie her habe, und wie man sieht scheinbar erfolglos….er meinte der Junischnee und der Fikus können bis zu 3 grad ab….sie standen alle zusammen bei nie weniger als 12 grad bei uns im Hausflur, dann sollte ich sie wenig giessen….hab ich getan einmal wöchtlich sollte reichen meinte er.

Heut konnt ich mir das alles nimmer mit ansehn.
Ich hab sie reingeholt in die Wohnung, Moos entfernt weil das schimmelte, alle Blätter die trocken und tot waren vorsichtig entfernt und nun sehen die einst so wundervollen Bäumchen einfach nur schrecklich aus.

Bitte dringend um Hilfe.
Hoffentlich is es noch nicht zu spät :-(

Lg Ina

Ina`s Bonsai im Winter

Ina`s Bonsai im Winter

Ficus Bonsai im Winter

Noname Bonsai im Winter

Rosmarin Bonsai im Winter

Serissa Bonsai im Winter

Warum verliert der Ficus-Bonsai von Ulrike Blätter?

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Es ist Winterzeit. Da verlieren viele sogenannte Zimmerbonsai einen Teil ihrer Blätter.

Bei tropischen oder subtropischen Pflanzen wie manchen Ficus-Arten kein Wunder.
Diese sind in ihrer Heimat oft 10 bis 14 Stunden Tageslicht gewohnt.
Wir haben in unserem Winter teilweise nur 7 h Stunden Tageslicht.
Mit weniger Licht kann der Baum weniger Photosynthese machen und braucht deswegen auch weniger Blätter.
Bei vielen solcher Pflanzen also nichts ausgerwöhnliches.

Für Blattabwurf kann es aber noch weiter Ursachen geben.
Zuwenig Licht ist eine häufige Ursache.
Zuviel oder zuwenig gegossen können auch Ursachen für Blattverlust sein.
Insektenbefall und Nährstoffmangel sind auch Möglichkeiten.

Aber lest selber was uns Ulrike gechrieben hat:

Ich stelle meinen Ficus vor und habe ein grosses Problem.

Mein Baum verliert täglich ca 10 bis 15 Blätter und ich weiß nicht, was ich noch tun soll, ich habe aus der Schale schon die Steine entfernt und mit dem Stöckchen Löcher für eine Drainage gestochen.

Er ist nicht trocken ,aber auch nicht nass. Gedüngt wird regelmäßig mit Bonsai-Dünger alle 3 Wochen. Es kommen gerade neue Triebe …
Was tue ich nun ?
Liebe Grüße
Uli

Ficus von Ulrike

Ficus-Bonsai von Ulrike

Was könnte Ulrike in der Pflege verbessern?

Was für ein Bonsai ist das?

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Robin hat mir drei Fotos von seinem Bonsai geschickt.

Diesen hat er vor drei Monaten günstig in einem Supermarkt gekauft.

Leider hat er das Namensschild entsorgt und weiss nun nicht wie er den Kleinen pflegen soll?

Aber lest selbst was er mir geschrieben hat:

Hallo Bernd,

habe mir eben deinen Blog angeschaut und finde den klasse!

Ich habe vor etwa 3 Monaten in einem Supermarkt einen Bonsai gekauft der war relativ günstig für etwa 10 Euro im Angebot.
Das zugehörige Kärtchen habe ich damals weggeworfen und weiß nun nicht mehr um was für einen Bonsai es sich bei meinem handelt.

Ich hab ihn meiner Freundin geschenkt und zu Beginn dacht ich “ok der war günstig darum stirbt er wohl grad ab”. Meine Freundin fing ihn an jeden Tag zu gießen und seither sprüht er vor sich hin mit seinen Blättern.
Es macht spaß ihm zuzusehen wie er starke kräftige grüne blätter gewinnt und langsam macht man sich Gedanken ob das Schälchen für ihn nicht zu klein ist oder langsam wird da evtl seine Wurzeln wachsen und ob man ihn umtopfen sollte
und neu düngen. Gartenpflege war bisher nicht so mein Gebiet aber da es “unser” Baum ist, ist der schon wichtig geworden.

Um mich richtig für seine Pflege zu informieren wie man umtopft düngt etc hab ich noch keinerlei ahnung aber es wäre schonmal ein Anfang zu wissen was wir in der Wohnung stehen haben.

Ich schicke dir im Anhang 3 Bilder (nicht wundern war in der Uni ein Tag lang mit dem Bonsai). Kannst du mir wenn dein Auge allein es erkennt mir schreiben um was für eine Art es sich handelt??

Gruß Robin

Ficus-Bonsai mit musikalischer Beschallung

Ficus-Bonsai im Schal

Blätter Ficus-Bonsai

Was ist das für eine Pflanze?

Was tun, damit dieser Azaleen-Bonsai wieder schöner aussieht?

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Ich habe mal wieder einen Hilferuf von einem Leser erhalten.

Dieser ist Besitzer eines schönen Azaleen-Bonsai.

Zu Beginn hat der Baum sehr schön geblüht. Siehe das erste Foto.

Inzwischen kümmert die Azalee allerdings mehr vor sich hin und glänzt durch spärlichen Neuaustrieb.

Der Bonsaihalter hat mir folgendes geschrieben:

Guten Tag!

Ich besitze eine recht alte Azalee (siehe Foto aus guten Zeiten).
2011 hatte ich sie mit Wurzelschnitt umgetopft und dabei Rhododendron- Erde verwendet. Seitdem entwickelt sie sich sehr „mickrig“. 2012 hat sie kaum geblüht, der Austrieb entwickelte sich extrem spärlich und heute gibt sie ein trauriges Bild ab.
Die ursprüngliche Dichte des Laubwerkes ist nicht mehr vorhanden.
Können Sie mir bitte sagen, was ich jetzt tun kann, um sie wieder zu regenerieren?
Vielen Dank für Ihre Bemühungen.

Mit freundlichen Grüßen
Best regards

P.S: Standort im Sommer Sonne/Halbschatten
Standort im Winter in unbeheizter Garage mit Fenster
Düngung in der Wachstumsphase mit Standardflüssigdünger

Bonsai-Azalee

Inzwischen sieht die Azalee wie folgt aus:

Bonsai-Azalee heute

Was kann der Pfleger tun, damit der Baum wieder vitaler und blühfreudiger wird?


Quo vadis Portulacaria afra var?

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Letzte Woche erhielt ich von einer Blogleserin ein paar Fotos von ihrem jüngst erworbenen Bonsai.

Es handelt sich um einen zweijährigen Portulacaria afra var.

Kleine Korrektur, es ist sogar der erste Bonsai ;-)

Und da gibt es natürlich einige Fragen.

Aber lest selber was die neue Bonsaibesitzerin geschrieben hat:

Hallo Bernd,

ich folge deinem Blog nun schon eine Weile und wollte dir erstmal ein großes Lob aussprechen. Deine Beiträge sind nicht nur sehr informativ, sondern gerade für einen Bonsai-Einsteiger wie mich auch wunderbar verständlich erklärt. Vielen Dank dafür!

Anbei schicke ich dir ein paar Fotos meiner ersten “Errungenschaft”.

Ich habe mich hier nach einiger Überlegung für eine anfängergeeignete Portulacaria afra (var.) entschieden und zwar für eine ca. 2 jährige Jungpflanze.

Das erste Bild zeigt diese am Tag des Kaufs (vor ca. einer Woche), die anderen einige Tage später nach dem Umtopfen in einen Teichtopf.

Ich habe sie nun erst einmal wie hier gezeigt eingepflanzt, da sich diese gelehnte Form anbot und ich sie eigentlich ganz interessant fand. Ob das auch die angestrebte Form bleibt ist aber noch völlig offen.

Als Neueinsteiger wäre ich an dieser Stelle für etwaige Anmerkungen dankbar. Sollte ich in dieser Form beispielsweise den Stamm durch spannen erst einmal “absichern”? Außerdem würde mich sehr interessieren was du und deine Leser zu der Wunde? Totholzstelle? im oberen Teil des Stammes sagen.

Liebe Grüße

Jadebaum nach dem Kauf

Jadebaum im Teichkorb

Jadebaum als Bonsai

Jadebaum als Bonsai im Teichtopf

Welche Tipps und Pflegehinweise könnte ihr der Pflegerin geben?
Was würdet ihr als nächstes für Pflege- und Gestaltungsmassnahmen vornehmen?

Kranke Sageretia – was kann man dagegen tun?

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Wir haben immer noch Winter und einige Bonsaibesitzer von sogenannten Indoors bekommen das ein oder andere Problem bei der Pflege in der Wohnung.

So erhielt ich von einem weiteren Bonsaibesitzer per Mail einen Hilferuf.

Der Pfleger einer Sageretia schrieb mir über Blattverlust an seiner aus einem Steckling gezogenen Sageretia.

Hier sein Schreiben und ein aktuelles Foto seiner Pflanze:

Sehr geehrter Herr Schmidt,

etwas verzweifelt bin ich heute auf Ihre Webseite gestoßen.

Im Mai 2007 fand ich in unserem Nettoladen drei so gut wie vertrocknete Industrie-Bonsais vor.
Eine chin. Ulme, einen Fukientee und eine Sageretia (meine ich).
Ich konnte mir den Jammer nicht ansehen und nahm alle drei mit. Preisnachlass gab es nicht.

Nach 3-8 Wochen hatten alle drei wieder Blätter und ich habe seither jede Menge Stecklinge von den dreien gezogen.

Inzwischen habe ich nur noch die Ulmen-Mutter. Die Ur-Sageretia ist verg. Sommer eingegangen, die Fukientee schon früher.

Die Bäumchen stehen in einem Gemisch aus Akadama, Bimkies, Lavasplit und etwas handelsübl. Bonsaierde, derzeit bei 18-22°C in einem wenig beheizten Raum am Fenster.
Ich gieße nur mit Regenwasser und gebe ab und an (alle 4-8 Wo) etwas „Waldleben“ und dünge mit „Biogold“.

Seit etwa vier Wochen kämpfe ich um das Leben der noch vorhand. drei Sageretien, die sich nach dem gleichen Schema wie ihre Mutter zu verabschieden beginnen.

Zuerst kräuseln sich die Blätter leicht, dann werden diese von der Spitze her schwarz und fallen schließlich ab.
Die neuen Triebe werden immer weniger und immer winziger bis schließlich das letzte Grün verschwindet.
Ich habe es mit „Pilzfrei“ und verstärktem Einsatz von „Waldleben“ versucht, aber der erste von den dreien ist inzwischen kahl und gekappte Ästchen zeigen im Inneren kaum noch Grün/Leben?

Ich erlaube mir ein Foto anzuhängen, vielleicht auch für Ihre Seite.

Mit freundlichen Grüßen

Kranke Sageretia

Was könnte die Ursache für den Blattverlust sein?
Was kann man dagegen unternehmen?

Der Bonsai von Romeo

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Romeo hat einen Bonsai, der ihm als Zelkove verkauft worden ist.

Nun bekommt der Baum vereinzelt braune Blätter.

Logisch, da macht man sich Gedanken, was die Ursache ist?

So auch Romeo. Er hat mir ein paar Fotos von seinem Bonsai geschickt und seine Bedenken wie folgt mitgeteilt:

Guten Tag Herr Schmidt

Als erstes möchte ich Ihnen zu Ihrem gelungenen Auftritt im Internet gratulieren. Die homepage ist sehr anschaulich.

Gerne würde ich Sie um Rat und Tat bezüglich meines Bonsais bitten :-) Ich habe sehr wahrscheinlich ein typisches Problem, dass Sie schon etliche male gefragt worden sind. Leider ist es mir trotzdem nicht gelungen, selber über das Internet die Ursache meines Problems zu finden.

Ich habe im Handel einen Zelkova Bonsai gekauft (zumindest war er so angeschrieben). Leider fallen seit längerer Zeit sehr viele Blätter ab.
Im Internet habe ich gelesen, dass dies im Herbst ganz normal ist. Aber im Moment ist es leider nicht Herbst :-) Jedenfalls habe ich während ca.
2 Wochen kleine weisse Würmchen im Bonsai Substrat entdeckt, diese habe ich immer raus geblasen und seit mehr als einer Woche sind keine mehr zu sehen gewesen. Die Blätter verfärben sich zuerst gelblich und dann braun, wobei alle drei Farben (grün, gelb und braun) bei vielen einzelen Blättern zugleich auftreten, danach fallen die Blätter ab. Der Bonsai macht aber trotz allem viele und meines Erachtens gesunde neue Triebe.
Nach 2 Wochen schneide ich diese neuen Triebe von ca 8 Blätter auf 3 zurück. Die Zelkova halte ich im Wohnzimmer, da es draussen bis jetzt noch zu kalt war. In diesen Tagen werde ich sie dann nach draussen stellen. Ich giesse sie, nachdem das Substrat etwas trocken aussieht.
Bin mir aber noch nicht sicher, ob ich den Giessrhythmus meines Bonsais bereits im Griff habe, da ja viele Blätter abfallen :-)

Im Anhang sind drei Bilder angehängt, damit Sie sich ein besseres Bild meines Bonsais machen können.

Es wäre mir eine grosse Erleichterung, wenn Sie mir weiterhelfen können, obwohl Sie sicherlich mit solchen Mails überflutet werden :-)

Freundliche Grüsse und besten Dank bereits im Voraus!

Romeo

Bonsai von Romeo

Braune Blätter Bonsai

Hallo Romeo,

per Ferndiagnose ist eine Einschätzung immer schwer zu machen.
Aber an Hand deiner Fotos und deiner Beschreibung handelt es sich bei deinem Baum um mehrere Ursachen die gemeinsam zum vertrocknen der Blätter geführt haben könnten.

Als erstes solltest du dem Baum neues Substrat geben.
Das jetzige könnte noch lehmhaltige Transporterde oder war zumindest einmal richtig ausgetrocknet und ist danach verhärtet.
Das sieht man daran, dass am Schalenrand Lücken zwischen Substrat und Schale sind?
Eine Erneuerung des Substrates wäre auch wegen der weissen Würmer die erste Massnahme, damit du nachschauen kannst ob da noch welche vorhanden sind.
Prüfe dabei auch die Wurzeln, ob diese noch gesund. Falls nicht, sollten vertrocknete oder verfaulte Wurzelteile entfernt werden.
Die Schnittstellen kannst du mit du ganz einfach und billig mit Holzkohle desinfizieren!

Als frisches Substrat kannst du normale Blumenerde oder Anzuchterde mit mineralischen Bestandteilen wie Lavalit, Bimskies, Seramis oder ähnlichem mischen.
Optimal wäre zur besseren Erholung eine etwas grössere und geräumigere Bonsaischale oder übergangweise ein normaler Pflanzentopf, wo der Baum mehr Platz hat und sich schneller erholen kann.

Nach dem Umtopfen nicht gleich in die pralle Sonne, da sich erst ein paar neue Wurzeln bilden sollten, danach langsam an die Sonne gewöhnen, da die Blätter wegen dem Zimmeraufenthalt sonst Sonnenbrand bekommen könnten.

Mit dem Aufenthalt im Freien und bei sonnigen Standort sollte er sich schnell erholen und kräftig austreiben.

Ob es eine Zelkove ist kann ich nicht 100%ig bestätigen. Ich denke das es eine chinesische Ulme ist.
Ist aber im Prinzip egal, da beide Ulmenarten in der PFlege sehr ähnlich sind.

Wenn du möchtest, kann ich dein Anliegen auch gerne im Blog veröffentlichen?
Sicherlich gibt es da noch den ein oder anderen weiteren Ratschlag.

Schönen Gruß
Bernd

Romeo hat mir geantwortet und bestätigt dass die Erde recht hart ist.
Aber die Ursachen für Blattverlust können sehr vielfältig sein. Ich habe hier im Blog ja bereits im Artikel Ein Bonsai verliert Blätter? über die möglichen Ursachen berichtet.
Zu wenig Licht könnte ich Wohnzimmer auch eine Möglichkeit sein?
Wenn es wirklich eine Zelkove wäre, wäre eine kalte Überwinterung besser gewesen.
Bei manchen chinesischen Ulmen geht auch eine milde Überwinterung. Wobei es dabei auch ruhig ein unbeheiztes Zimmer oder Treppenhaus sein könnte. Bei kühlerer Überwinterung sollte man auch das giessen reduzieren.

Was würdet Ihr Romeo zur verbesserten Pflege noch raten?

Ein erster Versuch in Richtung Bonsai?

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Vor einer Woche habe ich mal wieder ein Mail mit ein paar Fotos erhalten.

Conny möchte aus ein paar Stecklingen von einem Crassula ovata einen Bonsai gestalten.

Logisch dass man zu Beginn sich viele Gedanken macht, was als nächstes zu tun wäre.

Aber lest selber was Conny mir geschrieben hat:

Hallo Bernd,

würde auch gerne mal ausprobieren aus einem Crassula ovata einen Bonsai zu gestalten. Bin aber totale Anfängerin, bevor ich aber irgendwas abschneide würde ich mir gerne deine Meinung anhören bzw lesen.

Schicke dir drei Bilder und hoffe du kannst mir helfen?
Muss ich die beiden auseinander pflanzen?
Bleiben die Blätter am entstehenden Stamm dran oder muss ich sie jetzt schon abknipssen?

LG
Conny

Crassula Stecklinge von Conny

Nahaufnahme Crassula Stecklinge von Conny

Mass Crassula Stecklinge

Darauf habe ich wie folgt geantwortet:

Hallo Conny,

es kommt darauf an was du gestalten möchtest?
Wenn du einen oder zwei einstämmige Bonsai gestalten möchtest, pflanze die beiden Stecklinge in zwei verschiedene Töpfe.
Willst du später einen Doppelstamm können beide so bleiben wie sie jetzt sind.

Damit daraus mal ein Bonsai wird werden sicherlich drei bis fünf Jahre vergehen.

Jetzt solltest du erst einmal schauen das er schnell wächst.
Im Sommer regelmässig giessen und 1-2 monatlich düngen.
Je mehr Stickstoff der Dünger hat, desto schneller wächst der Geldbaum.
Wenn der Stamm in ein paar Jahren dicker und verholzt aussieht kann man sich überlegen ob jetzt der Zeitpunkt für eine Bonsaigestaltung gekommen ist.
Wenn ja, wird einfach auf die gewünschte Höhe zurück geschnitten.
Am besten im Frühsommer, so ab Mai – Juni.
Danach sonnig oder hell stellen, damit sich schnell ein neuer Austrieb bildet.
Es dauert dann ein bis zwei weitere Jahre bis die Baumkrone mit neuem dichten Laub entwickelt worden ist.

Schönes Wochenende
Bernd

Prompt kam die folgende Antwort von Conny:

Hallo Bernd,

danke für die schnelle Antwort.
Werde sie in getrennten Töpfen erstmal groß ziehen ;-)

Muss ich jetzt schon die Blätter und den kleinen Seitentrieb am späteren Stamm lösen????

Danke nochmal und ein schönen Rest-Sonntag

Conny

Die Blätter kann man an erst einmal an der Pflanze lassen, damit sie schneller wachsen kann. Lediglich neue Äste an ungewünschten Stellen kann man entfernen, damit später keine oder nur kleine Schnittwunden enstehen. Solange der Baum in die Höhe wächst, werden die untersten Blätter irgendwann von alleine vertrocknen und abfallen, da sich darüber bereits neue gebildet haben.

Conny hat mir freundlicherweise die Genehmigung erteilt, den Schriftverkehr hier zu veröffentlichen.

Ich möchte diese Pflanze als Beispiel zeigen. Viele erfahrene Bonsaibesitzer und Gestalter werden darüber nur müde lächeln. Dabei vergessen sie, dass bei vielen Bonsaifans so die Leidenschaft für Bonsai angefangen hat.

Auch bei der Wahl eines Pfennigbaumes kann man kaum grosse Fehler bei der Pflege machen, da diese sehr robust sind und viele Pflegefehler locker wegstecken.

Wenn Conny ihren Crassula die ersten Jahre konsequent wachsen lässt und danach auf die gewünschte Größe zurück schneidet, kann daraus in 3 bis 7 Jahren ein Bonsai, ähnlich wie dieser werden:

Bonsai Crassula

Den Weg zu dieser Bonsai-Gestaltung habe ich vor einigen Jahren hier im Blog beschrieben.

Zum Schluss möchte ich noch einmal auf die Frage in der Überschrift: “Ein erster Versuch in Richtung Bonsai?” zurück kommen.

Ein klares ja!

Conny hat den ersten Schritt auf dem Weg zu einem oder sogar zwei Bonsai gemacht.
Bis zum Ziel werden aber noch ein paar Jahre vergehen.
Mich würde es sehr freuen, wenn ich irgendwann das Ergebnis Bonsai hier im Blog präsentieren dürfte?

Wenn ihr noch weitere Tipps für Conny habt, könnte ihr diese hier gerne als Kommentar ergänzen.

Wie kann dieser Ficus ginseng nach Blattverlust gerettet werden?

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Vor über einer Woche gab es per Kommentar einen Hilfruf zu einem Bonsai der seine Blätter verlor.

Es ist meist schwierig alle Symptome und das gesamte Umfeld, ohne Bilder und die bisherige Pflege in Worte zu fassen.

Meist fehlt zu mindestens eine, meist mehrere Informationen, um da weiter helfen zu können.

So auch beim jüngsten Hilferuf, wo bei der Besitzerin, nach fünf Jahren Pflege, die Blätter abzufallen begannen.

Sie startete als Kommentar den folgenden Hilferuf:

Hallo kann mir jemand helfen ich weiß nicht was ich für einen bonsai habe weil er ein geschenk war und er ist sehr sehr gut gewachsen. habe ihn immer geformt und zugeschnitten doch jetzt weiß ich nicht was er hat. ich hatte zwei wurzel stämme die aus dem boden wuchsen an einem hing noch ein überbleibsel von einem dritten. Dieses habe ich jetzt gekappt weil es nicht zum erscheinungsbild gepasst hat uns seitdem verliert er alle blätter und hängt ganz lasch da außerdem haben die blätter leichte kleine braune flecken. was kann ich also tun bitte helf mir jemand will ihn nicht verlieren habe ihn jetzt schon seit 5 jahren vielen dank

Leider waren die Infos nicht ausreichend, deswegen erhielt die Blogbesucherin die folgende Antwort:

Hallo,

um dir helfen zu können braucht mehr Infos und am besten ein paar Fotos. Die kannst die gerne an die Mailadresse im Impressum mit näheren Angaben wie Pflanzenart, wo er steht, wie oft gegossen und gedüngt wurde, wann zum letzten Mal umgetopft wurde …
Danach würde ich deinen Baum hier im Blog mit deinem Anliegen vorstellen. Bisher konnten wir fast jedem helfen ;-)

Schönen Sonntag
Bernd

Vor ein paar Tagen erhielt ich dann einige Fotos mit folgenden Kommentar:

Hallo Herr Schmidt,

hier die gewünschten Fotos. Habe ihn jetzt am Montag neu umgetopft, weil ich die Befürchtung hatte das er zu nass war.

Habe ihn nicht mehr gegossen sondern nur in die untere schale wasser gegeben, dass er es über das Granulat aufnehmen kann wenn er es braucht.

Pflanzenart weiß ich leider nicht da er ein Geschenk vor 5 jahren war. Gedüngt habe ich ihn als ich ihm eine Wurzel die nur an der anderen Wurzel hing weggenommen habe.

Siehe das Loch unten habe ihn auch zurecht gefeilt, damit der Baumstamm schöner aussieht. Habe jetzt Angst das er eingeht, weil ich ihn vielleicht zu sehr belastet habe?

Habe auch schon ein Wundmittel bestellt aber dass lässt auf sich warten bitte helfen sie mir. er war mein ganzer Stolz.

danke

Zweite Mail:

Hallo Herr Schmidt,

also ich hab jetzt noch geschaut ob ich einbild hab wo er noch das wurzelstrück dran hat und hab noch was gefunden damit sie sich ein genaueres bild machen können. Ach ja und der Standort ist auf meinem Fenstersims dort hat er 80% Licht weil vorne dran die Terasse ist wo aber Jalousien Schatten spenden Luftzufuhr bekommt er täglich.

Ficus vor dem Laubfall
Ficus nach dem Laubfall
Wurzelansatz Ficus
Die letzten beiden Ficus-Blätter

Foto 1 der Ficus ginseng vor dem Blattverlust.Foto 2 danach. Foto 3 der Wurzelansatz und Foto 4 die letzten beiden Blätter.

Die Pflanze ist ein Fiucs ginseng.

Leider sind die Fotos sehr klein, sodass man bestimmte Dinge nicht beurteilen kann. Für eine erste grobe Einschätzung dürften Sie aber ausreichen. Für mich bleiben dennoch viele Pflegefragen noch offen, welche zum Blattverlust geführt haben könnten?

  • Hat die Schale im Boden Löcher, damit zuviel Giesswasser ablaufen kann?
  • Wie oft wurde in den fünf Jahren die Erde erneuert?
  • Wie oft wurde gegossen?
  • Wie oft und womit wurde gedüngt?
  • Bekommt der Baum an dem Fensterplatz Sonne und wieviel?
  • Wo liegt das Fenster? Nord, Süd, West, Ost?

Ohne diese Infos kann man vieles nur mutmassen.

Dennoch dürften die Fotos für eine erste grobe Einschätzung ausreichen. Auf dem Foto vor dem Blattverlust sieht mir die Pflanze schon recht kümmerlich aus. Bereits in dieser Phase sind die Äste bereits mit wenig Laub für einen Ficus.

Mit weiteren Infos könnte man sicher noch besser helfen.
Ob das grün vom Foto so hell ist kann ich nicht beurteilen. Gesunde Blätter sind bei diesem Ficus dunkelgrün. Ausnahme sind junge Blätter. Falls die Blätter hellgrün sind und teilweise gelbe Verfärbungen haben kann dies auf Lichtmangel und oder Nährstoffmangel (gelbe Verfärbung) hinweisen.

Wenn die Schale keine Abzugslöcher haben sollte, könnte auch Staunässe die Ursache für den Laubverlust gewesen sein. Wenn die Schale Löcher hat, bitte prüfen ob diese nicht durch Wurzeln oder Erde verstopft sind?

Umtopfen war sicherlich eine gute Massnahme. Düngen bringt ohne Laub derzeit nichts. Ich würde deinen Baum in eine transparente Plastiktüte packen. Durch die erhöhte Luftfeuchtigkeit könnte er sich erholen. Andrè hat dies im letzten Winter bei seinem Ficus, nach Blattverlust, auch so gemacht. Weitere Infos findest du in seinem Bericht hier.

Bevor du dies machst, sollte die grosse Schnittwunde an der Wurzel trocken sein. Dies dürfte bei einem Ficus bereits der Fall sein, da er ja Wunden sofort mit seinem klebrigen Milchsaft verschliesst.

Welche Massnahmen würdet Ihr zur Rettung des Baumes einleiten?

Was für ein Nadelbaum ist das?

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Endlich mal wieder eine sehr anspruchsvolle Frage eines Besuchers.

Christian hat sich ein Bonsaiset gekauft.

Das bestand aus Baumsamen. Und die sind auch erfolgeich gekeimt. Zumindest einer davon.

Unverkennbar ist es ein Nadelbaum. Aber welcher?
In der Sammenmischung gab es keine Spezifikation der Baumart bzw. Baumarten :-(

Ich muss gestehen, dass ich bisher mit Nadelbäumen eher auf Kriegsfuss stehe. Die sehen für mich nach knapp sechs Jahren Bonsai-Hobby immer noch alle ähnlich aus. Ich weiss, dass es nicht wirklich so ist. Dennoch kann ich die nadeligen Gesellen kaum unterscheiden.

Im Jugendstadium sowieso nicht. Aber da sehen sich auch viele Pflanzen oft sehr ähnlich. Bei Nadelbäumen dürfte dies auch nicht anders sein. Ich weiss, dass man manche Nadelbäume nur an Hand der Rinde und oder Blüten, Früchte, Zapfen unterscheiden kann.

Aber vielleicht gibt es ja unter den Besuchern jemanden, der hier Hilfe geben kann?

Hallo,

danke erstmal für die schnelle Antwort.
Anbei lege ich Ihnen 1-2 Bilder in diese E-Mail.
Ich hoffe das Sie mir Tipps und Tricks zum weiteren aufziehen meines Bonsai geben können.
Vielleicht können Sie mir sogar jetzt schon sagen was, und ob ich schon etwas falsch mache/gemacht habe. :)

Wie gesagt bin sehr unerfahren und über jede Hilfe glücklich, da ich ihn mal bis zu einem erkennbaren Baum ziehen will. :P

Mit freundlichen Grüßen

Christian

Sämling Nadelbaum

Die Nadeln wachsen einzeln am Stamm. Wenn ich die Nadelart als Bestimmung nehme, kommen auf Baumkunde immer noch viele Baum-Möglichkeiten in Frage.

Darunter sind auch Nadelbäume wie die Spießtanne die aus tropischen Klima-Regionen stammt. So ist aus meiner Sicht auch kein Rat auf zuverlässige Pflegemassnahmen möglich.

Die Gute Nachricht ist, dass Christian bisher alles richtig gemacht hat.
Sonst würde sich der Kleine nicht so prächtig entwickeln.
Nun stellt sich aber die Frage, wie die Pflege weitergehen soll?

Was meint ihr zu diesen jungen Nadelbaum?
Wie würdet ihr die Pflege fortsetzen?


Was für eine Pflanze ist das?

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Lukas hat für weniger als ein Euro eine Pflanze gekauft.

Leider war kein Namensschild angebracht.

Schade. Das macht eine gezielte Pflege nicht gerade einfach.

Also hat sich Lukas mir ein paar Fotos gesendet.

Bei solch einer Jungpflanze konnte ich ich bei der Bestimmung nicht weiter helfen. Deswegen stelle ich seine Bilder heute hier im Blog vor:

Hallo,

ich habe mir neulich im Baumarkt eine kleine Pflanze für 74 Cent gekauft, weil ich fand, dass es ein guter Bonsai-Anwärter sei. Da die Pflanze allerdings in keinster Weise ausgeschildert war, habe ich keine Ahnung was ich mir da gekauft habe und hoffe dass mir da vielleicht jemand helfen kann?

Gruß
Lukas

Pflanze von Lukas

Lukas dachte, dass es eine Crassula-Art sei? Ich denke das kann man auf jeden Fall ausschliessen. Mir ist in der Fachliteratur keine Crassula-Art mit solch laubigen Blättern vorgekommen. Bei den wenigen Crassula-Arten die einen Stamm bilden, sind diese als auch die Äste meist nicht holzig. Diese haben wegen der Sukkulenz meist eine kräftige papierartige Borke, welche von wassertransportierenden Kern-Gewebe stabilisert wird. Mag zwar Laienhaft fomuliert sein. Mir geht es aber nur darum den Unterschied zu verholzenden Pflanzen klar zu machen.

Mein erster Gedanke war, dass es sich um eine der vielen Zuchtformen einer Zwergmispel handelt? Ehrlich gesagt bin ich mir aber nicht sicher. Da es viele Zuchtarten gibt, kenne ich da nur ein paar.

Schauen wir die Pflanze doch mal etwas näher an:

Pflanze von Lukas #2

Der Wuchs ist basal. Die Stämme sehen verholzt aus.

Pflanze von Lukas von oben

Ich habe auch bereits über Heester-Mix im Internet recherchiert. Ein holländischer Pflanzenhändler der über Baumärkte und Supermärkte saisonale Pflanzensets billigst vertreibt. Leider konnte ich da nichts konkretes über diese Pflanze finden. Auf der Homepage sind meist nur die Sets mit wenig detailreichen Fotos auffindbar.

Was denkt ihr?
Welche Pflanze hat da Lukas für 74 €Cent erworben?



Eine Rosskastanie auf dem Weg zum Bonsai

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Andreas hat mir vor ein paar Tagen ein Mail geschickt.

Er hat drei Jahre lang eine Rosskastanie im Freien ausgepflanzt.

Nun muss er diese demnächst aus Platzgründen ausgraben und möchte sie in einem Teichtopf weiter kultivieren.

Bei der Planung dieses Vorhabens sind ihm viele Fragen durch den Kopf geschossen.

Einige davon hat er in seinem Mail an mich gestellt.

Es handelt sich hier um Fragen, die sich irgendwann fast jeder Bonsaigestalter in seinen Anfängen, mal gestellt hat. Deswegen möchte ich diese hier für alle noch weniger erfahrenen Bonsaigestalter hier im Blog zur Dikussion stellen:

Hallo,

ich bin gestern bei der Suche nach Informationen zu meinem zukünftigen Bonsaiprojekt zufällig auf Ihre wirklich tolle, informative Seite gestoßen und möchte gerne Ihren Service nutzen und mich an dem Blog beteiligen.

Ich habe seit ca. 3 Jahren eine Rosskastanie im Freibeet, welche ich jetzt langsam zu einem Bonsai gestalten möchte. Dieser sollte später einmal ca. 1 Meter hoch sein.

Sollte ich den Baum schon jetzt im Herbst aus dem Beet nehmen oder erst im Frühjahr (Ende März?).
Ich wollte Ihn dann zunächst einmal in einen Teichtop pflanzen, damit der Stamm noch etwas an Dicke zulegen kann. Im Beet kann er leider aus Platzgründen nicht länger bleiben.
Da die Kastanie bisher nur gleichmäßig nach oben gewachsen ist, ohne sich vernünftig zu verjüngen und ohne nennenswerte Verzweigungen beabsichtige ich auch den Stamm radikal einzukürzen. Sollte man diesen Schnitt schon jetzt im Herbst vornehmen oder warte ich damit besser bis zum Frühjahr?
In diesem Zusammenhang wäre noch interessant zu wissen, in welcher Höhe der Stamm ungefähr eingekürzt werden sollte, wenn ich bei einer freien aufrechten Form später einmal eine Kronenhöhe von ca. 1 Meter erreichen möchte.
Hoffe, Sie können mir da weiterhelfen. Falls erforderlich kann ich Ihnen bei Bedarf auch ein Bild von dem Baum wie er sich z.Zt. darstellt zusenden.

Liebe Grüße und bis bald.

Andreas

Rosskastanie frei ausgepflanzt

Rosskastanie frei ausgepflanzt #2

Viele Fragen über die nächsten Schritte. Aber ohne konkreten Plan wird man kaum einen guten Bonsai gestaltet bekommen.

Der Weg zu einem Bonsai kann vielfältig sein. Deswegen erwarte ich zu diesem Thema auch unterschiedliche Antworten.

Als kleiner Vorgeschmack, ein Foto einer Rosskastanie die schon etwas länger als Bonsai gestaltet wurde:

Rosskastanie als Bonsai

So könnte auch die Rosskastanie von Andreas nach 10, 15 oder 20 Jahren aussehen.

Welche Gestaltungsmassnahmen würdet ihr wann durchführen?


Zwei Crassula ovata Kultivare von Daniel

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Daniel hat mir ein paar Fotos von zwei Crassula-Pflanzen geschickt.

Beide Pflanzen werden bereits in einer Bonsaischale kultiviert und stehen über den Sommer im Freien.

Als Sukkulenten-Fan war ich begeistert von seinen Pflanzen und habe ihn um Erlaubnis gefragt, damit ich diese schönen Bonsai-Beispiele hier im Blog vorstellen darf.

Die Pflege ist genauso, wie bei den normalen Crassula ovata Pflanzen.

Lediglich das Erscheinungsbild ist auf Grund anders gezüchteter Eigenschaften etwas anders.

Der erste ist ein Crassula ovata cv. Gollum. Im Handel findet man ihn auch unter anderen Namen.

Crassula ovata cv. gollum von Daniel

Crassula ovata cv. gollum von Daniel

Die Blätter sind hier rundlich und schmal. Die Form ähnelt einer Schultüte. Bei sonnigem Stand verfärben sich die Blattränder bzw. Spitzen rötlich.

Wurzelansatz Crassula ovata cv. gollum

Wurzelansatz Crassula ovata cv. gollum

Der Stamm zeigt bei diesem Exemplar schon ein hohes Alter. Schön knorrig ist die Borke.

Crassula ovata cv. gollum in einer Bonsaischale

Crassula ovata cv. gollum in einer Bonsaischale

Noch ein Foto von einer anderen Seite, zeigt wie natürlich der Baum gewachsen ist. Sicher kann man am Wurzelballen vielleicht noch etwas verbessern. Mir gefällt dieser Baum als Bonsai aber schon ganz gut!

Crassula ovata Kultivar mit grossen Blättern

Crassula ovata Kultivar mit grossen Blättern

Der zweite Crassula ist eine Zuchtform mit grösseren Blättern. Leider ist das Foto nicht ganz so gut. Die Blätter haben ein helleres grün und sind grösser als bei der Naturform. Derzeit sieht der Baum für mich noch aus, als ob man ihn wachsen hat lassen. Eine Gestaltung hat es bisher noch keine gegeben? Dennoch könnte man aus dieser Art durchaus einen Bonsai gestalten können.

Vom Crassula ovata gibt es einige Zuchtformen mit unterschiedlich grossen und gefärbten Blättern. Darunter gibt es einige sehr interessante Varietäten, die sich auch sehr gut zur Bonsaigestaltung eignen. Die meisten panaschierten Formen bekommen ihre Färbung aber nur bei einem sommerlichen Aufenthalte im Freien und voller Sonne. Im Zimmer kann die Form und vor allem die Färbung verloren gehen.

Ich habe mir die erste Crassula-Form bereits auf meinen Wunschzettel notiert ;-)


Gestaltungsgedanken über einen Crassula ovata cv. Gollum von Simon

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Vor einigen Wochen habe ich von Daniel zwei Crassula ovata Kultivare vorgestellt.

Simon fand Gefallen an den Bonsaigestaltungen.

Und ups, er stellte schnell fest, dass auch er im Besitz eines Crassula ovata cv. Gollum ist.

Da könnte man doch auch einen Bonsai daraus gestalten?

Allerdings hat er bis dahin keine Ahnung wie er das anstellen soll?

Also hat er mir ein paar Fotos seiner Crassula mit den folgenden Schreiben geschickt:

Hi Bernd,

habe auf deinem Blog einen Eintrag vom 5. November gefunden in dem du eine “Crassula ovata cv. Gollum” präsentierst. Dieser gefällt mir sehr gut!

Wie es der Zufall will habe ich auch eine “Crassula ovata cv. Gollum” bei mir zu Hause stehen und wollte mal deine Meinung hören ob bzw. wie man aus dieser einen Bonsai gestalten kann.

Auch wenn Sie zur Zeit etwas kahl und “wild” wirkt gefällt Sie mir eigentlich sehr gut und ich schaue sie gerne und regelmäßig an.

Aber den “Optimierungsbedarf” erkenn auch ich deutlich :)

Im Anhang habe ich 4 Bilder von allen Seiten.

Würde mich sehr freuen wenn du mir einen Vorschlag zur Umgestaltung machen könntest. Da ich von diesem Pflanzen auch allgemein ziemlich wenig Ahnung habe wäre es super wenn du die Arbeitsschritte so genau wie möglich beschreiben könntest (bspw. Wo Schnitte setzen?).

Vielen Dank im voraus!

Simon

Crassula-Bonsai von Simon 1. Seite

Crassula-Bonsai von Simon 1. Seite

Crassula-Bonsai von Simon 2. Seite

Crassula-Bonsai von Simon 2. Seite

Crassula-Bonsai von Simon 3. Seite

Crassula-Bonsai von Simon 3. Seite

Crassula-Bonsai von Simon 4. Seite

Crassula-Bonsai von Simon 4. Seite

Crassula-Bonsai von Simon Wurzelansatz

Crassula-Bonsai von Simon Wurzelansatz

Mir gefällt der Crassula, so wie er jetzt ist, bereits recht gut!
Mein spontaner Gedanke ist eine Waldgestaltung?!
Da die Grundstruktur bereits vorhanden ist, bräuchte man lediglich ein paar Korrekturen machen. Wobei die paar Korrekturen sich durchaus über ein paar Jahre ziehen können.

Meine favorisierte vordere Ansicht ist die Nummer 2. Diese sieht schon ganz gut aus. Ich habe mal ein einfaches Gestaltungs-Virtual mit Photoshop gemacht:

Virtual Crassula-Bonsai von Simon

Virtual Crassula-Bonsai von Simon

Was habe ich geändert?

  • Bonsai in eine flachere Schale umgetopft
  • Den linken Baum weiter nach links geneigt. Ich weiss nicht ob dies bei der jetzigen Dicke noch realisierbar ist? Einfach mal mit ein paar Korken zwischen beiden Baumstämmen stecken und nach unten schieben. Vielleicht geht es ja noch?
  • Den langen Ast der links rausschaut habe ich entfernt.
  • Rechts habe ich den niedrigen Auswuchs in die Höhe wachsen lassen. Das ergibt auf dieser Höhe einen harmonischeren Umriss des Waldes. Zudem wären es dann fünf Stämme. Ungerade Anzahl wirkt meist harmonischer.

Den rechten Stamm könnte man auch durch einen Steckling des langen linken Schnittes bewurzeln und durch kräftiges stickstoffbetontes Düngen aufziehen und später, so in zwei bis drei Jahren, an die rechte Stellen dazu pflanzen.

Das wäre für mich die einfachste und schnellste Möglichkeit einen verfeinerten Bonsaiwald zu gestalten.

Weiterführende Berichte über Crassula ovata findest du hier im Blog hier:

Crassula-Pflanzen sind Sukkulenten. Diese speichern, ähnlich wie Kakteen, Wasser in Pflanzenteilen wie dem Stamm und oder Blättern. So überstehen sie in ihrem Heimatstandort auch längere Trockenperioden. Und der Bonsai-Pfleger kann sich eine Urlaubs-Giess-Vertretung sparen! Ein paar Wochen ohne Wasser sind für einen Crassula ovata kein Problem.

Beträchtlichen Einfluß auf das Wachstum und die mögliche Gestaltung hat der Standort einer sukkulenten Pflanze. Der Crassula ovata ist zwar sehr pflegeleicht und macht vieles mit. Dennoch sollte man manche Dinge bei der Bonsaigestaltung beachten.

Optimal ist viel Licht. Im Sommer am besten einen Platz im Freien bei voller Sonne. Dann entwicken sich bei vielen Arten die roten Verfärbungen an den Blättern. In den ersten zwei Wochen im Freien schattieren bzw. nicht ganztags der vollen Sonne aussetzen, da sonst Sonnenbrand auf den Blättern entstehen kann. Nach zwei Wochen hat er sich auch an die UV-Strahlung unserer Sonne gewöhnt.

Kann man die Pflanze nur in der Wohnung hinter Fensterglas kultivieren, geht dies auch. Allerdings werden die Blätter meist keine rote Verfärbung an den Rändern bekommen, da das Fensterglas den Großteil der UV-Strahlung filtert. Die Blätter werden auch größer, da sie versuchen aus weniger Lichtmenge die gleiche Photosynthese zu realisieren. Das kann man aber mit der Größe des Bonsai-Baumes in das richtige Größenerhältnis bringen.

Anstatt der oben genannten Gestaltung gibt es noch ein weiteren Weg beim Crassula zum Bonsai. Bei sonnigen Freilandaufenthalt könnte man auch einen radkalen Rückschnitt machen. Das könnte wie folgt aussehen:

Virtueller Rückschnitt eines Crassula-Bonsai

Virtueller Rückschnitt eines Crassula-Bonsai

Man entfernt erst einmal alles überflüssige. Das komplette Laub. Zu lange Äste und Stämme. Die Baumstämme werden auf eine harmonische Höhe gebracht. Am besten drei, fünf oder sieben Baumstämme, da eine ungerade Anzahl harmonischer auf den Betrachter wirkt.

Solch einen radikalen Rückschnitt sollte man möglichst nur in der beginnenden Wachstumsphase machen. Im April oder Mai. Und danach kann der Baum in die volle Sonne, ins Freie gestellt werden. Bereits nach zwei Wochen spriessen unterhalb aller Schnittstellen jede Menge neuer Austriebe. Diese werden in den nächsten zwei bis drei Jahren zu neuen Ästen aufgebaut. Ein Schnitt trocknet meist bis zum nächsten Ring darunter ab. Die Wunde ist je nach Größe nach ein bis drei Jahren verwachsen und überwallt. Am Ring gibt es neuen Austrieb. Je nach Größe des Baumes kann eine volle Belaubung zwei bis fünf Jahre dauern. Dies ist stark vom Standort und der Größe der Pflanze abhängig.

Die Methode mag radikal sein. Aber so kann man eine harmonische Aststruktur gezielt und harmonisch aufbauen. Meist braucht man in den Folgejahren kaum etwas machen. Der Bonsai entwickelt sich wie von alleine. Lediglich Austriebe an unpassenden Stellen, werden einfach im Anfangsstadium entfernt. So entstehen keine Schnittwunden. Und die passenden Austriebe lässt man einfach wachsen. Erst bei erreichen der gewünschten Länge, Dicke oder wenn die Belaubung zu dicht geworden ist, korrigiert man diese mit Schnittmassnahmen.

Diese Möglichkeit würde ich nur bei vollsonnigem Stand ab Mai bis September, einer gesunden Pflanze und mangels Gestaltungsalternativen empfehlen.

Bei der obigen Baumgruppe sollte auch mit der sanften Methode eine ordentliche Gestaltung möglich sein?

Wie würdet ihr den Crassula gestalten?
Welche Tipps habt Ihr zu dieser Pflanzengruppe?


Crassula ovata (Pfennigbaum) Bonsai nach 8 Jahren

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Vor einigen Tagen habe ich ein Mail erhalten.

Sandra pflegt seit 2006 einen Crassula ovata (Pfennigbaum) in einer kleinen Bonsaischale.

Manche Dinge haben sich nicht so entwickelt, wie sie es sich wahrscheinlich vorgestellt hat?

Deswegen hat Sie ein paar Fragen, wie sie diese verbessern könnte?

Aber lest selber:

Hallo Herr Schmidt,

hiermit bewerbe ich mich mal für die Rubrik “Stell deinen Bonsai vor”.

Und zwar geht es bei mir schon um ein sehr langes “Projekt” meines ersten selbsterzeugten “Bonsai”, den ich mir 2006 aus einen kleinen Ableger selbst zog.

Eckdaten:
Alter: 8jahre
Höhe: 29cm
Stammdicke(umfang): 8,5cm
Schalenmaße: 11,5cm x 7cm x 4cm

Mittlerweile sieht der Gute so aus, wie auf meinem mitgeschickten Foto

Nun meine Fragen:

1) Wie bekomme ich da eine ordentliche Form rein, dass die Krone nicht so kahl aussieht?

2) Zum thema Wurzelschnitt wird es langsam immer kritischer den Baum im Gefäß zu lassen, da dieses fast ausschließlich aus großen/dicken Wurzeln besteht, wo man kaum noch durch kann. Hab irgendwie noch Bammel davor einfach so “dicke dinger” zu kappen, in der hoffnung, das sich kleinere Wurzeln ausbilden.

Liebe Grüße von der Sandra aus dem Leipziger Seenland

Crassula ovata Bonsai von Sandra

Crassula ovata Bonsai von Sandra

Antwort zu 1)
Ohne das ich es genau weiss, würde ich behaupten der Pfennigbaum steht das ganze Jahr im Zimmer? Vermutlich an einem nicht so hellen oder sonnigen Platz? Zumindest wäre das eine mögliche Erklärung für die lichte Belaubung.

Für eine dichtere Belaubung würde ich den Baum von Mai bis September im Freien aufstellen. Die ersten zwei Wochen im Halbschatten, damit die Blätter keinen Sonnenbrand bekommen. Danach hat er sich an das UV-Licht im Freien gewöhnt und kann in die pralle Sonne gestellt werden. Dort entwickeln sich zum einen kleinere und mehrere Blätter. Wichtig ist bei sonnigem Wetter giessen und düngen mit Kakteendünger.

Falls kein Stanodort im Freien oder an einem sonnigeren Fenster möglich ist, wird man mit solch einer geringen Belaubung leben müssen.

Antwort zu 2)
An Hand der Kalk- oder Düngerverkrustungen am Schalenrand und den Schalenfüssen dürfte der Baum einige Jahre nicht mehr umgetopft oder mit frischer Erde ausgesattet worden sein?

Da ist es nicht verwunderlich, dass die Schale mit dicken Wurzeln ausgefüllt ist. Da nur junge feine Wurzeln Nährstoffe aufnehmen, könnte dies auch ein Grund für die geringe Laubmasse sein?

Der Baum sollte unbedingt ausgetopft werden und die Wureln entwirrt werden. Sollte diese nicht möglich sein, da diese bereits verfilzt oder verwachsen sind, sollte man diese in einem Kreis oder Oval von aussen kürzen, sodass neue Wurzeln in dieser Schale wieder Platz zum wachsen haben. Ich schneide meist vier Ecken nach innen aus. So können auch seitlich neue Wurzeln entstehen, welche Nährstoffe aufnehmen können.

Allgemeine Gedanken:

Wenn der Baum wieder in die gleiche Schale soll, sollte man neben eime kräftigen Wurzelrückschnitt auch einige Äste auslichten. Den Ast, der nach vorne zeigt, der stört mich gewaltig. Er wirkt einfach unharmonisch. Ich würde ihn wegschneiden. Ob und welche weiteren Äste weg könnten kann man an einem Foto kaum beurteilen. Einige der unteren Äste könnte man eventuell auch entfernen? Die restlichen Ast- oder Baumspitzen würde ich auch kürzen, damit daraus neue Verzweigungen entstehen. Das würde zwar erst einmal recht kahl aussehen. In ein bis zwei Jahren sieht der Baum dann aber mehr nach Bonsai-Baum aus, da sich neue Verzweigungen und Blätter gebildert haben. Den unteren Ast kann man jetzt entfernen. Die anderen würde ich im April – Mai entfernen und danach in die pralle Sonne stellen. Dadurch würden sich viele neue kleine Blätter entwickeln.

Wenn der Baum weiter wachsen soll, würde ich ihn mit einem kräftigen Wurzelschnitt in einen Übergangstopf umtopfen. Den vorderen Ast würde ich auch entfernen. Die meisten Baumspitzen würde ich auch entfernen, damit neue Verzweigungen enstehen. Dann kann der Baum ruhig ein bis zwei Jahre kräftig wachsen. Danach kommt er in eine neue, etwas grössere Bonsaischale.

Nach dem Wurzelschnitt bitte zwei Wochen nicht giessen, damit die Schnittstellen trocknen können. Danach kann wieder gegossen werden. Gedüngt wird frühestens 4-8 Wochen nach einem Wurzelschnitt. Im Prinzip erst, wenn sich Neuaustrieb zeigt.

Die Wurzeln sollten in dieem jungen Stadium alle ein bis zwei Jahre überarbeitet werden, da sie den Baum gesund halten! Wenn der Baum grösser werden sollte und eine grössere Schale haben solle kann man die Wurzelarbeiten in längeren Zeitabständen machen.

Die Pflanze ist auf jeden Fall schon einmal gut entwickelt worden. Daraus kann man durchaus einen schönen Bonsai gestalten.
Viel Erfolg!


Der erste Bonsai von Christian

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Christian interessiert sich für Bonsai.

Nach dem ersten Online-Studium einiger Infoseiten, hat er auch gleich angefangen und eine Pflanze in eine Schale gepflanzt.

Danach schwirrten ihm viele Fragen durch den Kopf:

Hallo,

ich bin Christian, 22 Jahre alt/jung und habe vor kurzem diesem Hobby gefunden. Ich kann mir vorstellen, dass ihr haufenweise solcher Mails bekommt, aber da mir die Seitengestaltung, die Darstellung des Inhalts und natürlich auch der Inhalt sehr zusagt dachte ich mir, “was hast du zu verlieren wenn du einfach mal schreibst?!”.
Nun ist es soweit.

Schonmal vorab: Ich befasse mich erst seit gestern wirklich mit den ganzen Infos und kämpfe mich durch allerlei Foren, Dokus, etc.

Jedoch besitze ich schon einen “Bonsai” (wenn man das schon so nennen kann).

Bis jetzt hatte ich mich auf meine Erfahrung mit allerlei Pflanzen verlassen. Der Baum ist nicht gekauft.

Anbei sind ein paar Bilder. Nicht optimal aber hoffentlich ausreichend. Die Schale habe ich im Keller gefunden und umfunktioniert. Sprich Löcher gebohrt und sofort benutzt, da sie auch zu dem passt was ich durch spätere Gestaltung vorhabe und sozusagen auch als Inspirationsmaterial dient.

Ob die Spannung der Äste richtig durchgeführt ist und wie es mit dem Rest steht kann ich natürlich nicht beurteilen. Ich habe es so gestaltet, dass es mir persönlich gefällt. Auch das Substrat wird nicht das beste sein, da es sich um Blumenerde handelt.

Ich bitte an dieser Stelle um Verständnis meines jugendlichen “Leichtsinns” :D.
Jetzt bin ich sehr Interessiert und will meinen Baum nun wirklich Gestalten.

Zu der Baumart kann ich noch nicht so viel sagen, aber es müsste sich um eine Birke mit noch nicht geweißter Rinde oder eine Erle handeln.

Jetzt stellt sich mir die Frage ob erhebliche Fehler gemacht habe, die äußerlich erkennbar sind.
Zudem interssiert mich nun auch was ich mit der Knospen-, Triebbildung am unteren Stamm, sowie auch am gesamten Stamm, anfangen soll (auf dem Bild zu sehen).

Ich habe bis jetzt den Hauptast und zwei Nebenäste stehen lassen um ein Dach aus einer Ebene zu Gestalten. Ich glaube das ist nur auf einem der Bilder zu erahnen.

So, ich hoffe mal ich habe alles wichtige erwähnt und würde mich über Ratschläge sehr freuen. Bis dahin kämpfe ich mich wieder durchs Internet.

Ich bitte noch einmal über eventuelle Missachtung der Bonsai Kunst hinwegzusehen:)

Liebe Grüße

Christian

Bonsai von Christian

Bonsai von Christian

Nebari Jungbonsai

Nebari Jungbonsai

Skuriller Bonsai

Skuriller Bonsai

Ähm, war mein erster Gedanke beim Anblick deser Erstgestaltung. Komplett verwirrt war ich. Scherz oder Genialität? Etwas ganz anderes was man in Fachbüchern nachlesen und erlernen kann. Kunst? Sicherlich nicht im Sinne von Bonsai. So zumindest meine Einschätzung.

Ich kann mir ehrlich gesagt noch immer nicht vorstellen wie der Bonsai einmal aussehn soll?

Und da sind wir wohl auch schon am vielleicht grundlegenden Fehler. Was soll daraus werden?
Was für eine Gestaltung ist das Ziel?

Dabei ignoriere ich einfach mal, das die jeztige Jahreszeit sicherlich nicht gerade optimal für eine Verpflanzung in eine Schale ist. Es ist auch sicherlich nicht optimal, wenn man nicht weiß um welche Pflanze es sich handelt. Wie will man da gezielte Pflege- und Gestaltungsmassnahmen umsetzen?

Die Bindfäden können auch leicht in die Rinde einschneiden, da die Auflagefläche sehr dünn ist. Ein alter Radschlauch oder Luftschlauch vom Aquarium erhöht die Auflagefläche auf der Rinde und die Spannkraft verteilt sich auf eine grössere Fläche. Die Gefahr von Druckstellen wird stark reduziert.

Stop! Fangen wir mal von vorne an, wie man manche hätte besser machen können.

  1. Erst mal in Erfahrung bringen was das für eine Pflanze ist, bevor man einen Bonsai daraus getaltet
  2. Danach erkundigen wie die Eigenheiten und optimalen Pflege- und Gestaltungsmöglichkeiten dieser Art sind
  3. Einen Plan ausdenken, welche Gestaltungsform zu diesem Baum passt. Baumgrösse etc.
  4. Ich würde ihn erst einmal ein paar Jahre im Freien oder im Teichtopf wachsen lassen. Ein bis zweimal im Jahr zurück schneiden und den Wurzelballen umstechen. So kann er erst einmal an Stammdicke zulegen.
  5. Bei erreichter Stammdicke bekommt er seine erste Bonsaischale
  6. Mit der ersten Bonsaischale findet die Erstgestaltung der Grundform statt. Dies ist meist sehr radikal. Es werden oft nur die wesentlichen Äste belassen. Alles überflüssige wird entfernt.
  7. In den nächsten Jahren wird die Feinverzweigung aufgebaut. Wie das geht ist von der Baumart abhänigig. Drahten, Spanne, Schneiden, Blattschnitt und Pinzieren gehören hier zu den Arbeiten.
  8. Je nach Pflanzen-Art hat man in 5 bis 10 Jahren einen guten Bonsai der über wetere Jahre ein prächtiger und alt wirkender Bonsai werden kann.

Ach ja, wenn es eine Erle oder Birke sein sollte, sollte diese normalerweise im Freien aufgestellt sein? Wobei ich mir ehrlich gesagt sicher bin, sie es nach dieser Tortur bei Frost überleben würde?

Das Substrat könnte man mit mineralischen Zusätze wie Bims, Lava oder ähnlichem verbessern. Das sorgt für einen besser Sauerstoffaustausch was in jungen Jahren das Wurzelwachstum fördert.

Über die Knospen kannst du dir Gednaken machen, wenn du weist wohin die gestalterische Reise gehen soll. Je nach Apikal-Verhalten der Pflanze werden die obersten am stärksten im Frühjahr austreiben. Da wo man keinen Austrieb haben möchte, entfernt an die Knospen einfach. Dort wo Austrieb erfolgen soll lässt man die Knospen stehen.

Allerdings halte ich solche Gedanken für diese Jungpflanze für zu früh. Weniger Austrieb bedeutet auch weniger Dickenwachstum, da der Baum weniger Photosynthes machen kann.

Ehrlich gesagt kann ich da nur sagen, informiere dich vorher noch einmal intensiver. Kauf dir ein gutes Buch über Bonsai. Besser sind zwei oder drei Bücher.

Erst einmal mit der Theorie, die sehr umfangreich und vielfältig ist, näher beschäftigen. Und dann an den ersten Bonsai oder die erste zielorientierte Gestaltung machen.
Ein Workshop ist da sicherlich hilfreich und bringt das Wissen schneller voran.
Am besten mit mehreren Pflanzen anfangen. Bei einer pflegt man die meist schnell tot.

Ich möchte nicht behaupten das Christian etwas falsch gemacht hat. Manche Punkte hätte er aber sicher besser machen können. Er schreibt ja selber von jugendlichen Leichtsinn ;-)

Die Gestaltung finde ich kurios ;-)

Würde mich interessieren was daraus in ein paar Jahren geworden ist?
Vielleicht wird daraus etwas grandioses?
Vielleicht gibt es mal ein Update von Christian und seinem ersten Bäumchen?

Was haltet ihr von diesem Bäumchen?
Was hättet ihr anders gemacht?
Was würdet ihr Christian raten?


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